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Channel: Kommentare zu: Unsere Wahl: Auslöschung oder Aufbruch zu den Sternen
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Von: Bynaus

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So sehr ich Carl Sagan mag und so sehr ich mir auch wünschen würde, die Menschheit würde im grossen Stil ins All aufbrechen – ich kann die Zwangsläufigkeit nicht so ganz nachvollziehen. Technologischer Fortschritt kann doch durchaus dazu führen, dass die Menschheit sich vor allen realistischen Gefahren, die ihr drohen, absichern kann. Abrüstung, erneuerbare Energiequellen und eine effektive automatische Asteroidenabwehr würden schon sehr viel helfen. Natürlich kann man sich immer noch weitere “terminale” Gefahren denken, wie künstliche Killerviren oder eine “Gray Goo”-Katastrophe, oder sonst was heute völlig unvollstellbares.

Die Idee Sagans basiert aber darauf, dass es uns tatsächlich gelingen wird, eine Kolonie zu bauen, die wirklich autark ist in dem Sinn, dass sie den Verlust der Erde (bzw. der irdischen Zivilisation) verkraften würde. Die Erde mit ihrer natürlich lebensfreundlichen Umgebung ist jedoch eine viel sicherere Absicherung gegen das Aussterben als jede bekannte ausserirdische Welt (zumindest im Sonnensystem). Die beste Strategie für langfristiges Überleben der Menschheit (sogar nach einem technologischen Kollaps) wäre also nicht unbedingt der Bau von Kolonien, sondern die Sicherung des Überlebens der irdischen Biosphäre über lange zukünftige Zeiträume, vielleicht durch Verlagerung des grössten Teils der Bevölkerung in den Weltraum.

Aber vielleicht werden solche Überlegungen künftigen Generationen so herrlich antiquitiert und charmevoll vorkommen wie uns Steampunk-SciFi: Könnten wir unser Bewusstsein in Computer hochladen, würde der technologische Anspruch an autarke “Kolonien” deutlich sinken. Die menschliche Zivilisation könnte sich dann in ein über die Erde (das Sonnensystem?) verteiltes Rechennetz verlagern, das nicht oder kaum mit der “realen” Welt interagiert und unendlich viele (virtuelle) Welten umfasst. Eine solche Zivilisation wäre keinerlei Naturgefahren mehr ausgesetzt, zumindest bis zur Zerstörung der Erde bzw. des Sonnensystems – und auch mit noch so fortschrittlichem SETI nicht zu entdecken.


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